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Kinderbücher in vielen Sprachen

HINTERGRUND / KINDERBÜCHER

19/02/16 Am Sonntag (21.2.) ist der Internationale Tag der Muttersprache. Die Salzburger Bibliotheken bieten ein umfassendes Programm zur Förderung der sprachlichen Vielfalt im Bundesland. Immerhin hat fast ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund.

„Unsere Gesellschaft ist mehrsprachig und kulturell vielfältig. Daher freue ich mich, dass sich auch unsere Öffentlichen Bibliotheken dieser Vielfalt stellen und ihr Sortiment an Büchern bewusst erweitern“, sagt Landesrätin Martina Berthold, zuständig für öffentliche Bibliotheken, Familien, Integration und Jugend.

Kernaufgabe öffentlicher Büchereien sei es, „Angebote für alle Leser und Leserinnen bereitzustellen“. Tatsächlich böten immer mehr Bibliotheken Bücher für Kinder mit nicht-deutscher Erstsprache. „Es ist notwendig, Kinder nicht nur beim Erlernen der Zweitsprache Deutsch zu begleiten, sondern sie auch dabei zu unterstützen, ihre Erstsprache weiterzuentwickeln. Bücher in den Sprachen der Kinder können hier einen wichtigen Beitrag leisten.“

Seit einiger Zeit gehören dazu auch „Bücher ohne Worte“. Die „Silent Books“ können über Bilder und Kontext auch ohne Sprachkenntnisse verstanden werden. „Diese Bilderbücher laden sowohl Kinder als auch Erwachsene ein, Geschichten in eigenen Worten zu erzählen und immer wieder neu zu erfinden. Sie sind verständlich für Menschen aller Nationen, Herkunft und Altersstufen.

Auch mehrsprachige Lesungen gibt es immer öfter. Seit einigen Jahren führen Stadt und Land Salzburg das Projekt „Miteinander lesen“ mit großem Erfolg durch. Lehrerinnen und Lehrer des muttersprachlichen Unterrichts und ein ehrenamtlicher deutschsprachiger Vorleser gestalten spannende Geschichten in jeweils zwei Sprachen. Diese zweisprachigen Lesungen finden in Bibliotheken im ganzen Land statt. Seit sechs Jahren gibt es übrigens die beliebten zweisprachigen Märchenstunden, die von der Stadtbibliothek Salzburg gemeinsam mit dem Jungen Literaturhaus veranstaltet werden.

Zurück ins Land. Das Land Salzburg fördere mit einem zusätzlichen Budget den Ankauf von Büchern für Kinder mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung und unterstütze damit die Öffentlichen Bibliotheken in ihrer Integrationsarbeit. „Bücher wie ‚Akim rennt’ helfen mit, Fluchterfahrungen aufzuarbeiten. Gleichzeitig bauen sie bei einheimischen Kindern Verständnis für die Situation von Flüchtlingen auf“, so Landesrätin Martina Berthold.

Laut internationalen Definitionen gehören zur „Bevölkerung mit Migrationshintergrund“ alle Personen, deren beide Elternteile im Ausland geboren wurden, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. 2014 lebten laut Statistik Austria durchschnittlich rund 1,72 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich. Das sind 20,4 Prozent.der Gesamtbevölkerung, oder jeder Fünfte.

Etwa 1,25 Millionen Menschen gehören der sogenannten „ersten Generation“ an, da sie selber im Ausland geboren worden sind und nach Österreich zugezogen sind. Die verbleibenden rund 460.000 Personen mit Migrationshintergrund sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort. Sie werden daher auch als „zweite Zuwanderergeneration“ bezeichnet. Eine „dritte Generation“ wird in den statistischen Erhebungen nicht separat erfasst, da deren Angehörige bereits in Österreich geborene Eltern haben und somit nicht mehr zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen. (Landeskorrespondenz/dpk-klaba)

Zum dpk-Bericht über die zweisprachigen Märchenlesungen
in der Stadtbibliothek Brandaktuell. Urcool.

 

 

 

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