Kein Haus, aber ein Büro der Musik
MICA / NEUE AUSSENSTELLE IN SALZBURG
12/03/10 Das "music information center austria" (mica) richtet in Salzburg eine Außenstelle für Westösterreich ein. Das Ziel: Information, Beratung und Vernetzung von Musikschaffenden aller Gattungen. Didi Neidhart wird Ansprechpartner für Kollegen.„Udo Jürgen Bockelmann“ findet man in der Datei der Komponisten, auch „Hans Hölzel“ (vulgo Falko), aber auch Klaus Ager oder Wolfgang Danzmayr: Die Datenbank der Musikschaffenden im Internet umfasst eben wirklich viele verschiedene Genres, und wenigstens da werden Barrieren zwischen „U“- und „E“-Musik weggeräumt. Die Online-Datenbank ist nur eine der Initiativen der seit sechzehn Jahren bestehenden Einrichtung „mica“.
Mit seinen Informations- und Promotionservices für österreichische Musik der Sparten Jazz, Neue Musik, Pop/Rock/Elektronik und Weltmusik im In- und Ausland sorgt das "music information center austria" auch dafür, dass Schaffende in musikalischen „Nischen“ ein wenig besser wahrgenommen werden. Ein zweisprachiges Musikmagazins wird herausgegeben und es gibt einen Downloadbereich (sechs Seiten dicht beschrieben umfasst dort zum Beispiel die Auflistung aller einschlägigen Festivals in Österreich - Mitte März 2010 leider noch auf dem Stand von 2009, aber das kann ja noch werden).
Die Palette von Beratungstätigkeit und Workshops in berufspraktischen Fragen reicht von der Gratis-Rechtsberatung durch einen Anwalt, über Fördermöglichkeiten bis hin zu Tipps zur Labelauswahl oder sogar der Gründung eines eigenen Labels. Als Informations- und Vernetzungsdrehscheibe bringt mica diejenigen zusammen, die in einem gelingenden Musikleben Schulter an Schulter werken sollten: Komponisten, Musiker, Verlage, CD-Produzenten, Veranstalter – und nicht zuletzt das Publikum.
Ab 1. April wird wird es auch in Salzburg eine mica-Niederlassung geben. Diese Servicestelle wird mit Unterstützung von Land und Stadt eingerichtet, zunächst als Pilotprojekt auf ein Jahr. Im Büro in der Getreidegasse 31/1 in Salzburg wird der Salzburger Musiker und Musikjournalist Didi Neidhart als Ansprechpartner für Anfragen und Kooperationsprojekte im Raum Salzburg und in ganz Westösterreich zur Verfügung stehen. In derselben Bürogemeinschaft haben auch die Biennale, das OENM, die Aspekte, die IG-Komponisten und das Start-Festival ihren Sitz.
Ein weiterer Baustein zur besseren Vernetzung musikalischer Einrichtungen in der Stadt also: Wenn schon kein „Haus der Musik“ (etwa in Parallele zum Literaturhaus) im Bereich des derzeit Möglichen ist, so wenigstens ein „Büro der Musik“ …
Einschlägige Nachrichten aus dem Bundesland Salzburg sowie Aktivitäten der Servicestelle werden in Zukunft in einem eigenen Salzburg-Kanal auf der mica-Website nachzulesen sein.
"Ziel des Projektes und dieser neuen Schiene in der Kulturförderung ist es, die Salzburger Musikschaffenden, vor allem aber die junge lokale bzw. regionale Musikszene aller Genres anzusprechen“, sagt Kulturreferent LH David Brenner. Die Netzwerk-Funktion von mica hebt auch Bürgermeister Schaden hervor: „Service und den unmittelbaren Zugang zu essenziellen Informationen sehe ich als einen Bereich der Kulturförderung, der immer mehr an Bedeutung gewinnt“.
Als Auftaktveranstaltung – noch vor der offiziellen Eröffnung des mica-Büros, ist wie berichtet ein Praxisworkshop am Freitag, 19. März, angekündigt: Unter dem Titel "Ökonomisches Überleben in der Musikwelt" ist das Thema, es werden Fragen vom Urheberrecht über Vertragsformen bis zu Verwertungsgesellschaften und zur Sozialversicherung angesprochen.