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Dreifaches Heimspiel

MOZARTEUMORCHESTER / JUNGE SOLISTEN

04/04/22 In der Reihe Heimspiel im Orchesterhaus spielte das Mozarteumorchester gefragtes Kern-Repertoire. Unter der Leitung des Gastdirigenten Howard Griffiths präsentierten sich junge Talente mit Mozart-Konzerten.

Von Horst Reischenböck

Was tut ein Orchester, dem die Pandemie Auftritte verwehrt? Das Mozarteumorchester konnte die Zeit gut nutzen, indem die Anfrage der Schweizer Stiftung zur Förderung junger Solisten Orpheum positiv beantwortete und an der CD-Produktion „Next Generation Mozart Sololist“ teilgenommen hat. Die jüngste präsentierte Aufnahme präsentierten im Orchesterhaus drei junge Talente live und vor Publikum.  Auf dem Programm standen je ein Oboen-, Violin- und Klavierkonzert. Das Mozarteumorchester spielte in Kammerorchester-Besetzung mit je einem Paar Hörner, Oboen und Flöten.

Den Auftakt gab der Pariser Oboist Gabriel Pidoux, der sich seinen Feinschliff bei Heinz Holliger und François Leleux holte. - Und der mit seinen doch schon 25 Lenzen vielleicht nicht mehr ganz als „Nachwuchs“ zu werten ist.

Schier unendlichen Atem verströmte er im eröffnenden Allegro aperto des Oboenkonzerts C-Dur KV 314 , sang sich dann in bester Manier durch die Adagio-Szene und kostete virtuos die Tricks aus, die das abschließende Rondo für ihn parat hielt.

Es folgte der chinesische Geiger Ziyu He, der bei Paul Roczek an der Uni Mozarteum studierte und etwa 2016 beim beim Mozartwettbewerb ausgezeichnet wurde. Er war schon an der ersten Aufnahme-Session (mittlerweile von APHA CLASSICS 798 veröffentlicht) mit dem Violinkonzert G-Dur KV 218 beteiligt. Auch am Freitag (1.4.) im Ferstl-Saal des Orchesterhauses brillierte er in den Ecksätzen mit präzsisem Ansatz als gehörigem Kontrast zum willig „dienend“ umgebenden Streichercorps. Singend ausgewogene Verinnerlichung dazwischen.

Danach wurde für Fillipo Gorini der Bösendorfer vors Orchester geschoben. Andrei Gawrilow, Pavel Gililov und Alexander Lonquich inspirierten den aus Bergamo Stammenden Pianisten, der sich hingebungsvoll Mozarts Klavierkonzert A-Dur KV 414 zuwandte. Es ist aus jener Trias, die Mozart, in den Streichern solistisch besetzt, auch für häusliches Musizieren anbot. Entsprechend intim korrespondierte Fillipo Gorini in perfekter Übereinstimmung mit dem Mozarteumorchester. Dieses gab, von Howard Griffiths behutsam inspiriert, in allen Details den idealen Mitstreiter. Die schönen Leistungen wurden entsprechend bedankt. Auf Fortsetzung darf gespannt gewartet werden.

Das siebte Heimspiel im Orchesterhaus ist bereits am Sonntag (10.4.) um 11 Uhr – die Blechbläser des Mozarteumorchester widmen sich Modest Mussorgsky und dem 90. Geburtstag des Filmmusik-Komponisten John Williams - www.mozarteumorchester.at
Bilder: Erika Mayer
Zum dpk-Hintergrundbericht über das CD-Projekt Next generation Mozart Soloists

 

 

 

 

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