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Häuser auf „Stadtflucht“

40 JAHRE SALZBURGER FREILICHTMUSEUM

13/03/24 Das Salzburger Freilichtmuseum ist vierzig Jahre alt. Bereits vor hundert Jahren bestand die Idee, eine solche „Freilichtanlage“ zu errichten. Der neue Ausstellungsrundgang Die Ersten führt die Besucher zu jenen 22 Häusern, mit denen das Museum 1984 eröffnet wurde. Heute war Spatenstich fürs neue Besucherzentrum.

Der Sammlungsgeschichte des Museums geht die Ausstellung Stadtflucht – Als Sammlungsobjekte von der Stadt aufs Land wanderten nach. Dass der Grundstock für die Objektsammlung des Salzburger Freilichtmuseums bereits vor 100 Jahren im Salzburg Museum mit der Gründung des Volkskundemuseums im Monatsschlössl gelegt wurde, ist heute kaum jemandem bekannt. Im Lohnergütl des Freilichtmuseums werden jene Objekte zu besichtigen sein, die lange vor der eigentlichen Gründung des Museums bereits für ein zukünftiges Freilichtmuseum gesammelt worden waren.

Das behauste Leben heißt ein neues Buch zum 40-Jahre-Jubiläum des Freilichtmuseums: Direktor Michael Weese hat die Architekten Roland Gnaiger, Tom Lechner und Franz Riepl, die Autorinnen Karin Peschka und Christina Maria Landerl und die Schriftsteller Karl-Markus Gauß und Bodo Hell zu Gedanken über die lange Beziehung zwischen Mensch und Haus eingeladen. Franz Messenbäck hat die Fotografien beigesteuert.

Nach sieben Jahren in seiner Funktion übergibt der amtierende Direktor Michael Weese mit 1. April 2024 die Leitung des Museums an seinen Nachfolger Peter Fritz. „Natürlich blicke ich in diesen Tagen des Abschieds und des Neubeginns mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Freilichtmuseum“, meint Michael Weese. „Gemeinsam mit dem gesamten Team des Museums, konnten wir wissenschaftlich, architektonisch, künstlerisch und im Bereich der Veranstaltungen wertvolle Impulse setzen.“ Peter Fritz seinerseits sieht als besondere Aufgabe die Verbindung von Kultur und Natur.

Zu den vorrangigen Aufgaben für die Erhaltung der Naturlandschaft des Freilichtmuseums werden auch waldbauliche Maßnahmen und Wiederaufforstungsmaßnahmen gehören: Aufgrund der Extremwetterereignisse kam es in den Jahren 2018/2019 und zuletzt im Februar, Juni und Dezember 2023 zu sehr schweren Sturmschäden im gesamten Museumgelände und an historischen Museumsbauten.

Die wichtigste Maßnahme der Waldbewirtschaftung, um in den nächsten Jahrzehnten besser Extremwetterereignissen widerstehen zu können, wird der Umbau von Nadelholzreinbeständen in laubholzreiche Mischbestände sein. Eine Herbstaufforstung 2024 ist für einige Baumarten denkbar, eine Frühjahrsaufforstung ab dem Jahr 2025 für den Großteil der Gehölze aber wahrscheinlicher.

Als 2019 der Wettbewerb für den Bau des neuen Besucherzentrums mit einem einstimmig gewählten Siegerprojekt abgeschlossen werden konnte, hatte wohl niemand daran gedacht, dass es bis zum Spatenstich fast weitere fünf Jahre dauern könnte. Nicht nur die Corona-Pandemie hatte eine Unterbrechung der Planung erzwungen. Im Verlaufe der Projektphase hatte sich gezeigt, dass auch im Bereich Naturschutz – immerhin liegt das Salzburger Freilichtmuseum in einem Natura2000-Gebiet – aufgrund veränderter Rahmenbedingungen nochmalige Prüfungen notwendig waren. Heute Mittwoch (13.3.) aber war Spatenstich. Ab Herbst 2025 werden die Besucher:innen in einem modernen Holzgebäude empfangen, das sich harmonisch in die natürliche Umgebung einfügt. Mit dem neuen Besucherzentrum wird auch die umfangreiche Fachbibliothek für die Öffentlichkeit geöffnet. Auch Büroräumlichkeiten wird es im neuen Gebäude geben.

Das Land Salzburg und der Förderverein des Salzburger Freilichtmuseums beteiligen sich an der Finanzierung dieses Bauprojektes. Vom modernsten digitalisierten Eintrittssystem über die Medientechnik im Seminarraum bis zur Innenausstattung im Publikumsbereich finanziert der

Förderverein hier Anlagen im Wert mehrerer hunderttausend Euro. „Gegenwärtig zählt der Förderverein über 7500 Mitglieder“, sagt dessen Vorsitzender Christian Marckhgott.

Seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember ist das Freilichtmuseum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln noch besser erreichbar. Der Postbus 180 fährt das Museum von Montag bis Samstag halbstündlich an, an Sonntagen stündlich. Mit Busticket gibt es ermäßigten Eintritt.

Ein Angebot für späte Gäste: Ab zwei Stunden vor Kassaschluss gibt es die Tagesausklang-Karte zum halben Preis. (Salzburger Freilichtmuseum)

Das Salzburger Freilichtmuseum ist heuer von „Josefi bis Martini“ geöffnet, also von 19. März bis 11. November, im Juni/Juli/August täglich (sonst ist Montag geschlossen) – Das 40-Jahre-Jubiläum wird am 8. und 9. Juni gefeiert, zu „Eintrittspreisen wie vor vierzig Jahren“ – www.freilichtmuseum.com
Bilder: Salzburger Freilichtmuseum

 

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