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Von eigenartig zu einzigartig

HINTERGRUND / MONAT DER VIELFALT

12/02/18 Über die sogenannte zweite Generation der Zuwander – Jugendliche, die entweder in Österreich geboren oder vor ihrem sechsten Lebensjahr mit den Eltern eingewandert sind – wird oft in negativen Zusammenhängen berichtet. Was aber denken diese Jugendlichen in Salzburg selbst?

Welche Herausforderungen und Chancen sehen sie und was wünschen sie sich? Darüber diskutierten letzte Woche im Pegasuszimmer des Schlosses Mirabell die Experten Haliemah Mocevic, Slavoljub Jeremic und Veronika Horn mit den Jugendlichen Emrah Demir und Jeremy Thompson vor fünfzig Interessierten.

„Diese jungen Menschen leben in Salzburg, gehen zur Schule, studieren oder arbeiten hier. Sie sind ein wertvoller Teil unserer Stadt. Die Stadt Salzburg unterstützt sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten und will sich verstärkt dafür einsetzen, dass sie ihre Chancen und Potentiale verwirklichen können“, verspricht Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer. Sie hat angeregt, das Thema im „Monat der Vielfalt“ aufzugreifen.

Beim fachlichen Input der Psychologin Haliemah Mocevic (im Bild) wurde klar, dass die immer vielfältigere Gesellschaft in sozialer, kultureller und sprachlicher Hinsicht ein zukunftsrelevantes Thema ist. Sie fordert einen Perspektivenwechsel von einem defizitorientierten zu einem ressourcenorientierten Blick und ortet fehlende Chancengerechtigkeit dieser Jugendlichen besonders im Bildungsbereich, im Alltag und in der Arbeitswelt.

Dies bestätigt auch die Studie „Die zweite Generation Jugendlicher serbischer Herkunft in Salzburg“ des Pädagogen Slavoljub Jeremic. Er plädiert für die Einführung der Möglichkeit der Doppelstaatsbürgerschaft: „Die Möglichkeit der Beibehaltung der Staatsbürgerschaft der Eltern würde die Anerkennung dieses Teils ihrer Identität durch die Mehrheitsgesellschaft bedeuten und ihre Teilhabe stärken.“
Emrah Demir und Jeremy Thompson erzählten vom Aufwachsen und von ihren Erlebnissen im multikulturellen Stadtteil Lehen. Zwei Jugendliche, die in zwei oder sogar mehreren Welten leben. „Wichtig ist der respektvolle Umgang mit den Potentialen der Jugendlichen und die Anerkennung ihrer Zugehörigkeiten. Wir sind alle Menschen und wollen wertschätzend behandelt werden“, sagt die städtische Integrationsbeauftragte Daiva Döring. Und fügt hinzu: „Natürlich braucht es dazu auch Unterstützung und Stellen, an die man sich wenden kann – hier sind die Jugendbeauftragte Veronika Horn und ich immer gesprächs- und einsatzbereit.“ (InfoZ)

Bild: Stadt Salzburg / Dominik Schönauer

 

 

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