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I Don't Like Mondays?

ROCKHOUSE / EAMONN McCORMACK & BAND

14/05/19 Manch einer mag mit dem Song „I Don‘t Like Mondays“ von den Boomtown Rats d‘accord gehen, die Besucher des gestrigen Blues Rock Konzerts von Eamonn McCormack & Band im Rockhouse werden dem aber nur widersprechen können, war es doch ein durchweg unterhaltsamer Montagabend.

Von Clemens Kainz

Pünktlich um 20:15 betrat am Montag (13.5.) der irischstämmige Musiker Eamonn McCormack mit seiner Band die Bühne der Rockhouse-Bar und legte mit einer dynamischen ersten Nummer den Grundstein für einen abwechslungsreichen Abend. Wer eingestaubte Bluesmusik erwartet hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Das „Powertrio“ mit Eamonn McCormack als Sänger und Gitarrist, Max Jung-Poppe an den Drums und Eddy Karg am Bass vermochte eine erstaunlich facettenreiche Klangdarbietung zu liefern. Klassischer Blues mit einer ordentlichen Prise Rock ‘n‘ Roll wurde in sympathisch geradliniger und ehrlicher Manier serviert. Die Musiker stimmten ihre Instrumente harmonisch wunderbar aufeinander ab: Raffiniert gesetzte Rhythmuswechsel und gut getimte Variationen in der Lautstärke spiegelten handwerkliches Können wider und gaben dem Ganzen zugleich eine verspielte Note. Höhepunkt der meisten Songs waren die Soli des Ausnahmegitarristen McCormack, die er bisweilen mit geschlossenen Augen und wie in Ekstase spielte, aber auch die anderen Instrumente kamen nicht zu kurz und wurden ein ums andere Mal gekonnt in Szene gesetzt. McCormack, der bereits mit vielen hochkarätigen Musikern auf der Bühne gestanden hatte, wusste mit enormer Bühnenpräsenz zu überzeugen, bewies allerdings auch Bodenständigkeit. So bemühte er sich darum, mit Spielfreude und Enthusiasmus die Zuhörer zum Mitsingen und Tanzen zu animieren und suchte hautnahen Kontakt zum Publikum. Dieses war nicht minder überrascht, als der Sänger etwa nach der ersten halben Stunde mit seiner kabellosen Stromgitarre von der Bühne herabstieg, durch die Menge schlenderte und hinter der Bar mit einer Bierflasche als „Bottleneck“ lässig darauf spielte. Das zunächst scheue Publikum taute dadurch etwas auf und immer mehr Personen begannen, sich im Takt der Musik zu bewegen und mitzuklatschen. McCormack wechselte zwischendurch zur Akustikgitarre und gab ruhige Stücke zum Besten, die seine irischen Wurzeln betonten und zeigten, dass gute Musik auch ohne Effekthascherei auszukommen vermag. Gesanglich wurden alle Register gezogen. McCormack konnte mit seiner Stimme in verschiedenen Spielarten überzeugen, sei es warm und kraftvoll in den rockigen Stücken oder sanft, fast fragil in den Balladen. Man merkte dem Sänger sowohl seine Pub- als auch seine Festivalerfahrung an, so gelang es ihm, auf einzelne Songs abgestimmt die passende Atmosphäre zu kreieren. Eamonn McCormack führt nach Größen wie Gary Moore oder Rory Gallagher die Tradition des irischen Blues Rock fort und zeigt: Blues Rock ist nach wie vor aktuell!

Bilder: Rockhouse

 

 

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