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Der Schmetterlingsdefekt

NATURSCHUTZ / LUNGAU

15/03/19 Der „Blauschillernde Feuerfalter“. Sollte dieser Name noch nicht reichen, um den Schutz der seltenen Schmetterlingsart zu rechtfertigen, kann dies spätestens die Nennung seiner Leibspeise versichern: Der „Schlangenknöterich“.

„Es ist eine Premiere und ein einzigartiges Projekt, das von allen mitgetragen wird. Und es betont einmal mehr die Vorreiterrolle Salzburgs beim Landschafts- und Artenschutz“, sind sich Naturlandesrätin Maria Hutter und der für Landwirtschaft und Forst zuständige Landesrat Josef Schwaiger einig.

Bei der Wiederherstellung des Lebensraumes für den Blauschillernden Feuerfalter kooperieren nun drei Institutionen: die Schutzgebietsbetreuung Lungau, die Berg- und Naturwacht und die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Tamsweg. Denn die Hauptnahrung des Schmetterlings, eine Pflanze namens „Schlangenknöterich“, wächst nur in bestimmt beschaffenen Landschaften. Ungeachtet des anregenden Namens des Schmetterlings sind die Freiwilligen Feuerwehren nicht dabei.

Lungaus Schutzgebietbetreuerin Clara Leutgeb: „Diese vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart ist unter anderem auf das Vorkommen des Schlangenknöterichs angewiesen. Er ist die einzige Raupenfutterpflanze und gedeiht genau hier am Rande einer Streuwiese und eines Hochmoores besonders gut.“ Das Mooshamer Moor muss also aufgelichtet werden, also vom Holze befreit, um dem Schlangenknöterich, einer filigranen, zartrosafarbenen Pflanze, Luft, Licht und Wasser zu gewähren. Die Berg- und Naturwacht stellt sich derzeit dem Hacken, dem Schneiden, dem Reißen mit dem edlen Schlachtruf: „Die Natur kann nur nützen, wenn man sie schützt.“ Das kann auch mit handfestem Gerät geschehen.

Dass die ehemalige Pferdewiese aufgelichtet wird, freut nicht nur den seltenen Blauschillernden Feuerfalter, sondern auch den Grundbesitzer Johann Brugger. In jungen Jahren habe er das Holz noch selbst herausgeschnitten, doch im Alter gewinnt das Chaos der Naturordnung wieder Land zurück. Und dass dies nun der Nachwuchs und die Berg-und Naturwacht übernehme, sei für ihn eine große Hilfe. Georg Kleinferchner, Lehrer an der LFS Tamsweg, Fachbereich Waldwirtschaft, ergänzt: „Das kleine Holz ist für die Schüler ideal zum Üben. Wir helfen dem Grundbesitzer und tragen aktiv zum Natur- und Artenschutz bei.“

Für die Schüler Florian Wieser sind die Praxisstunden im Wald „eine tolle Abwechslung zum sonstigen Unterricht und machen zudem Spaß“. Die Holzarbeiten hier seien jedoch erst der Beginn: „Ich bin gespannt, wie sich nun die Vegetation und die Population des Schmetterlings entwickeln“, so Leutgeb. Mit den Schutzgebieten und der Betreuung nimmt das Land Salzburg angeblich österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Die BetreuerInnen fungieren als wichtige Bindeglieder zwischen Land, Grundbesitzern, Bewirtschaftern und Touristen. (Landeskorrespondenz/dpk-jw)

Mehr zu Salzburgs Schutzgebieten - www.salzburg.gv.at
Bilder: Rainer Roth, Monika Rattey, Land Salzburg

 

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