Zum siebenten Mal hat die Initiative Architektur fürs Land den Wettbewerb ausgerichtet. Der Architekturpreis sei seit 36 Jahren die „architektonische Visitenkarte“, betont Kulturreferent LHStv. David Brenner. „Neues Bauen hat in ganz Salzburg Platz“ – damit spielt Brenner darauf an, dass dreißig der fünfzig Einreichungen für den Architekturpreis 2012 aus dem ländlichen Raum gekommen sind. „Da bricht etwas auf“, konstatiert der Kulturpolitiker, der Architekturpreis des Landes schaffe Bewusstsein für Qualität und sei „ein Mutmacher“.
Das in Hannover beheimatete Architekturbüro „SEP – Storch Ehlers Partner“ hat also den Architekturpreis 2012 bekommen. „Das neue Gebäude leistet weitaus mehr, als nur den heutigen funktionalen Standards zu entsprechen. Es ist nicht nur ein stimulierender Lern- und Arbeitsort, sondern erfüllt alle Voraussetzungen, um im Sinne einer offenen Hochschule den Dialog mit der außeruniversitären Öffentlichkeit - im übertragenen wie wörtlichen Sinn – zu führen.“ So heißt es in der Jury-Erklärung.
Anerkennungen gingen an den Lokalbahnhof Lamprechtshausen, die neu gestaltete Bauakademie Salzburg und das neue Dach der Felsenreitschule. Der Lokalbahnhof Lamprechtshausen, geplant von Udo Heinrich, steht „paradigmatisch für die Herausforderung, im Zentralraum Salzburg den öffentlichen Verkehr und seine Infrastrukturen auch mit architektonischen Mittel“ attraktiver zu machen.
Der Umbau und die Erweiterung der Bauakademie Salzburg von soma gebe „einen Einblick in die Zukunft des Bauens, in der sich computergestützte Entwurfs- und Fertigungsmethoden verbinden. Diese heute unter dem Stichwort des parametrischen Designs zusammengefassten Planungen wurden hier erstmals erprobt und angewendet.“
Am Dach der Felsenreitschule (Halle 1) nahm die kurze Bauzeit und die Multi-Funktionalität (es wurde neue Geschoßflächen gewonnen) die Jury ein: „Architektur nicht als Selbstzweck, sondern in ihrer dienenden Rolle hat hier für die gesamte Kulturstadt Salzburg einen bedeutenden Mehrwert geschaffen.“
Der Architekturpreis und die Anerkennungen sind mit Ehre, nicht aber mit Geld verbunden. Aber es gibt auch ein Stipendium in der Höhe von 7.500 Euro. Das geht an die in London studierende Salzburgerin Julia Körner. Sie beschäftigt sich damit, wie man computergenerierte Formen schlüssig in die Fassadengestaltung einbringen könnte. „Tangible Data“ heißt das Forschungsprojekt. (dpk-krie)