Deutlich leiser und doch gut nachgefragt

JUGENDKULTUR / 5020 FESTIVAL

26/07/23 Wirklich gut hatte es noch zwei Monate zuvor nicht ausgesehen fürs Jugendkultur-Festival 5020, das heuer zum zweiten Mal stattgefunden hat. Mit radikaler Förderungs-Einsparung hatte die schwarze Polit-Mehrheit in Salzburg wieder einmal gezeigt, wo ihre Prioritäten ganz gewiss nicht liegen.

Widrigen Umständen zum Trotz hat das 5020 Festival doch stattgefunden, mit zwölf Veranstaltungen an drei Wochenenden bei großteils freiem Eintritt. Und auch wenn publizistisch wenig Wind drum gemacht wurde (da läuft wohl viel mehr über Social media als über konventionelle Informationsschienen) hat man die Zielgruppe offenbar gut erreicht. Von „mehr als 20.000 begeisterte Besucherinnen und Besuchern“ berichtet das InfoZ in einer Presseaussendung. „Das 5020 Festival hat auch heuer bewiesen, wie hungrig die Salzburger Jugend nach einem innovativen und niederschwelligen Kulturfestival im Salzburger Sommer ist“, wird Kultur-Ressortchef Bernhard Auinger zitiert.

Man hat heuer nach einigen neuen Locations gesucht und zum Beispiel das Heizkraftwerk Mitte gefunden. Internationale Acts wie Booka Shade, Pleasurekraft oder Gregor Thresher sorgten bei dem Elektronik-Event für volle Häuser. Viel Resonanz aber auch für die lokale Clubszene, etwa Sonus Sonorum, Olymp, P.Lab Rec. oder Tiefdruck in Parks und Bädern bei sommerlichen Bedingungen. „Wie vielschichtig, tolerant und offen sich die Salzburger Gesellschaft präsentiert, konnte im Rahmen der legendären Unite:Parade, bei der Kinky Night im Jazzit oder beim großartigen Female DJ-Afternoon im Volksgartenbad gespürt werden“, so die Veranstalter.

„Das 5020-Festival ist aus dieser Stadt – trotz einigen politischen Gegenwinds – einfach nicht wegzudenken“, sagt Organisator Markus Rauchmann. Er weist auch darauf hin, dass es offenbar gelungen ist, Konflikte um den öffentlich genutzten Raum zu vermeiden. „Die Jugend Salzburgs ist hier, sie will ihrer Jugendkultur feiern – und das alles an verschiedenen Locations in der gesamten Stadt, aber genauso natürlich auch in der Altstadt von Salzburg“, so Reichmann. „Und die Jugend feiert friedlich, im Einklang mit Anrainern, den Offiziellen der Stadt, der Politik, den Festspielen, dem Tourismus, dem Stadtgartenamt, der Müllabfuhr und allen, die zum Erfolg des Festivals beigetragen haben.“ Auch 2024 soll es das 5020 Festival wieder geben. (InfoZ/dpk-krie)

Bilder: 5020 Festival / Doris Wild (1); Andrea Ager (1)