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Köpfchen für Beton

GLOSSE

Von Reinhard Kriechbaum

16/04/18 Wie war das doch gleich mit dem Köpfchen und dem Beton? Da hängen gerade Wahlplakate herum. Das Köpfchen gehört Astrid Rössler. Andere Grüne nehmen es nicht so genau mit dem Konfrontationskurs gegen den harten Baustoff aus der unbelebten Natur.

Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn zum Beispiel nahm jüngst fürs Haus der Volkskulturen den „Betonpreis“ entgegen. Der „Güteverband Transportbeton“ verleiht diese Auszeichnung. Die fünfköpfige Fachjury, so entnehmen wir einer Presseaussendung der Landeskorrespondenz, sei vom „herausragenden Bauwerk in puncto Transportbetonqualität“ begeistert und sehe darin „ein beispielgebendes Projekt eines öffentlichen Auftraggebers, ein mutiges Gebäude mitten in die beengte Situation der Stadt zu stellen“. So die „Begründung der Experten“.

In der Tat, eng ist's in der Stadt. So eng, dass man ein ganz wunderbares Stück Wiese mit Obstbäumen im Nonntal hinter dem Orchesterhaus geopfert hat für dieses „beispielgebende“ Haus, das – so die Landeskorrespondenz – „von vielen als architektonisches Schmuckstück bezeichnet“ werde.

Dort jedenfalls scheint die unmittelbare Gefahr gebannt, dass jemand von den Grünen mit dem Köpfchen gegen Beton rennt. Schließlich steht das Haus als denkbar auffälliges Landmark gerade dort, wo es früher gerade in der Jahreszeit intensiv weiß zu blühen begonnen hat.

 

 

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