Aus Papier wird Wärme

STICH-WORT

06/12/18 Mehr als 8.000 Grafiken, Lithographien und Stiche umfasst die Grafiksammlung des Archivs der Erzdiözese Salzburg. Manches ist doppelt und wird vor Weihnachten verkauft. Auch Buchdoubletten werden angeboten.

Das Archiv der Erzdiözese Salzburg, hervorgegangen aus dem Konsistorialarchiv, ist eines der größten und ältesten kirchlichen Archive Österreichs. Auf knapp zehn Regalkilometern werden im Kardinal-Schwarzenberg-Haus am Kapitelplatz 3 historisch bedeutsame Archivalien zur Geschichte Salzburgs und seiner Kirche vom Mittelalter bis in die Gegenwart aufbewahrt. Darunter eben auch eine ansehnliche Grafiksammlung. Bis ins 16. Jahrhundert gehen die Abbildungen von Landschaften, Heiligen und Bauwerken zurück.

Manches ist doppelt, und so bietet man derzeit 120 Grafiken zum Kauf an. „Sicherlich ein besonderes Weihnachtsgeschenk für Liebhaberinnen und Liebhaber“, meint Archivleiter Thomas Mitterecker.

Der größte Teil der angebotenen Grafiken stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und zeigt klassische Motive: Berge und Täler des Gebiets der Erzdiözese Salzburg, Friedhofsansichten und Kirchen. Von dem Salzburger Zeichner Georg Pezolt (1810–1878) sind etwa Abbildungen des Schlosses Anif im Bestand der Sammlung doppelt enthalten. „Die älteste Dublette von Zeichner Franz Naumann und Stecher Carl Hempel zeigt eine Pinzgauer Landschaft. Sie führt den Titel „Ansicht des vortreflichen Krimler Thales“ und wird für 698 Euro angeboten“, informiert Peter Rohrmoser. Er ist für die Grafiksammlung des Archivs der Erzdiözese verantwortlich. Motive wie die Gaisberg-Aussicht kann man bereits um 18 Euro erwerben. „Wir bieten die Blätter vergünstigt an, damit historische Grafiken auch für interessierte Personen mit ‚kleinem Geldbörsl‘ erschwinglich sind“, sagt Thomas Mitterecker.

„Ein Teil der Einnahmen kommt dem Kältetelefon der Salzburger Caritas zugute“, informiert Mitterecker. Und zwar der Erlös aus dem Verkauf von Büchern – Doubletten aus der im Archiv angesiedelte Diözesanbibliothek. Die aus der Priesterhausbibliothek hervorgegangene Einrichtung ist die älteste Bibliothek in Salzburg.

Das Kältetelefon der Caritas: Dort kann man anrufen, wenn man wintersüber einen Obdachlosen sieht und man um seine Gesundheit in der Kälte fürchten muss.

Die zum Verkauf angebotenen Grafiken und die Listen der Bücher
Bilder: Archiv der Erzdiözese Salzburg