Zwei Hirtinnen träumen abwechselnd

SALZBURGER HIRTENADVENT

05/12/18 „Auf Herberg und Hilf hat woi jeda an Anspruch – des is do a Menschenpflicht!“ Ein Zitat aus dem Szenischen Oratorium Sonst bliebe es ein Traum. 1989, als Tobias Reiser das schrieb war das natürlich auch aktuell – aber bei weitem nicht so drängend wie heutzutage.

Beim Salzburger Hirtenadvent – Premiere ist übermorgen Freitag (7.12.) in der Großen Aula – wird Sonst bliebe es ein Traum wieder zur Aufführung gebracht. „Für mich, der ich als Reisers Assistent 1989 'hautnah' an der Entstehung teilhaben durfte, geht eine Art persönlicher Traum in Erfüllung“, sagt Sepp Radauer, der Leiter des Salzburger Hirtenadvents. „Es sind damit so viele schöne Erinnerungen verbunden und nun freu ich mich auf die Begegnung und Auseinandersetzung mit Tobias' Ideen fast dreißig Jahre später.“

In den Mittelpunkt stellte Tobias Reiser, damals Leiter des Salzburger Adventsingens im Großen Festspielhaus, die Rolle des Träumers. „Bei uns sind es zwei Träumerinnen, die einander abwechseln“, erklärt Sepp Radauer. „Die beiden jungen Hirtinnen, Valentina Pföss und Marlena Horngacher, haben heuer eine besonders große Aufgabe vor sich – es ist wohl die forderndste Hirtenrolle, die je für ein Adventsingen in Salzburg geschrieben wurde.“ Die Träumerin sei nämlich nahezu ständig auf der Bühne. Man könne Advent und Weihnachten aus der Perspektive eines Kindes erleben, „vielleicht etwas, das wir uns gerne wieder einmal wünschen würden“.

Die Träumerin jedenfalls träumt sich in die biblische Geschichte hinein, wartet nicht lange, sie marschiert einfach los, dem Stern nach, sieht den Engel Gabriel, die Zweifel Josefs, leidet bei der erfolglosen Herbergsuche und darf sich mit den Hirten freuen.

Klar, dass das Konzept von Tobias Reiser, das ja in deutlich größerem Rahmen uraufgeführt wurde, für die Große Aula adaptiert wurde. „Andreas Gassner hat die Texte von Tobias Reiser sehr einfühlsam neu vertont“, erklärt Radauer zur neuen „Kammermusikfassung“.

Personell gibt es einige Neuerungen: So hat sich der Salzburger Dreigesang verjüngt, es gibt auch einen neuen Männer-Viergesang, die RuperiSänger. Zum ersten Mal kann man den HirtenAdventchor hören und der Salzburger Künstler Martin Gredler (Leiter der Graphikwerkstätte im Traklhaus) hat eine neue Optik entwickel. „Sie entführt aus der 'Stube' in eine Traum-Welt, gleich einer orientalischen Krippe“, erklärt Radauer. (dpk-krie)

Premiere des Salzburger Hirtenadvents ist am 7. Dezember um 19 Uhr in der Großen Aula, weitere Aufführungen bis 16.12. Am 14.12. um 16 Uhr gibt es ein Adventsingen für Kinder. Restkarten: 0660 6220202, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! www.hirtenadvent.at
Bilder: Salzburger Hirtenadvent